Im Verlauf meines Lebens habe ich mich vielfach als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Kunst positioniert. Besonderer Dank gebührt in dem Zusammenhang meiner Familie, die mich bereits als Kind engagiert und sensibel zugleich, mit diesem fruchtbaren Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft in Berührung gebracht hat.
Die durch familiäre Erziehung und schulische Ausbildung erlangte Prägung, aber auch darüber hinausgehende, mich fördernde Begegnungen mit namhaften Künstlern, Wissenschaftlern und anderen Menschen mit Strahlkraft, haben mir die Möglichkeit eröffnet, diesen oftmals mühevollen und schwierigen Weg entlang der Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft mit Kraft, Ausdauer und wachsendem Selbstvertrauen zu gehen. Unabdingbare Voraussetzung dafür war eine nicht nachlassende Sensibilität, d.h., eine hohe Aufnahmebereitschaft für Signale der Umgebung, die ein breites Spektrum von Erscheinungsformen und ästhetischen Einflüssen aufweist.
Musik, darstellende und bildende Kunst, das waren die Schönen Künste, in denen man mich von Haus aus elementar gefördert hat. Zudem haben mich Begegnungen und die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern aus tradierten Kultur-und Bildungseinrichtungen inspiriert und gefördert. Förderlich für meine künstlerische Ausdruckskraft war aber auch meine Sensibilität für den Reichtum ästhetischer Bilder, insbesondere aus der Mark Brandenburg, dem Elbsandstein in der Sächsichen Schweiz und aus der Kulturlandschaft Thüringen.
Das Bild eines nachhaltigen und rentabel organisierten Landbaus ist hochkomplex. Zur erfolgreichen agrikulturellen Praxis gehören sowohl Empathie und Durchsetzungskraft, als auch eine breite sozial,- natur- und ingenieurwissen-
schaftliche Kompetenz. Das Berufsbild verlangt zudem eine ausgeprägte ethische Reflexionsfähigkeit, die Ethik für die Landwirtschaft also. Sensibilität und Kreativität bilden dafür elementare Voraussetzungen. So kommt es nicht von ungefähr, daß die wirtschaftliche Tätigkeit von bäuerlichen Mehrfamilienbetrieben in Agrargenossenschaften heute sogar zum immateriellen Weltkulturerbe der Menschheit zählt. Die UNESCO lobt und schützt, was Menschen sich erdacht und erschaffen haben. Seit 2016 zählt auch die Genossenschaftsidee dazu. Es erfüllt mich mit Demut, als ein Teil des Genossenschaftswesens, in Zeiten gravierender Umbrüche in Deutschland, an der Ausbreitung dieser Idee mitgearbeitet haben zu dürfen.
Was ist mit diesem Zitat von Paul Klee, einem der bedeutendsten deutschsprachigen bildenden Künstler der Klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts gemeint ?
Diese These zeigt Klees Gestaltungstendenz auf, die Sichtbarmachung einer inneren Welt der Vorstellungen in sein Werk einzufügen. Es geht nicht mehr um das Abbilden oder Nachahmen der Natur in der Malerei. Fantasie, Einbildungskraft, neue Gestalten und Formen, Kompositionen, Farbspiele und auch Witzigkeit sollen neue Bildwelten schaffen.
Kunst macht sichtbar, was ich als Künstler ausdrücken oder betonen möchte.
Ich mache z.B. sichtbar, wenn es mir um Gefühle geht, um Licht, um Strukturen. Dann wird das besonders hervor gehoben.
So gesehen machen uns Künstler auf Formen, auf Inhalte, auf Farben aufmerksam, die wir so nicht sehen. Sie lehren uns sehen. Malen ist Sehen lernen. Ein Maler sitzt Stunden oder Wochen vor einem Objekt oder Sujet und entdeckt im Laufe des Malprozesses, das, was für ihn eigentlich sehenswert ist. Die Auseinandersetzung mit der Farbe ist in diesem Prozess von zentraler Bedeutung.
Klee macht das in folgendem Zitat übermächtig deutlich: „ Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunden Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.“
1986 - 1989 Austragung von Interessen- und Wertekonflikten mit dem Ziel - Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR.
Neuanfang in der Wetterau mit vielfältiger Unterstützung durch Kunstmaler Gerhard Helwig, nunmehr Szenograph bei der Produzentenlegende Otto Meissner für das ZDF.